18. Hitzemond des zweiten Jahres



Granzke reagierte mürrisch und war empört, als er erfuhr, dass wir Kolenbranders Karawane geholfen hatten. Nun will der verrückte Kerl dazu einen „Krieg“ anzetteln. Wir sollten das Schiff der Weyringer angreifen! So sollte ein Zeichen gesetzt werden, dass nicht einzig der Landweg eine Gefahr für die Handelshäuser darstelle. Was bei einem solchen Auftrag für mich an Dukaten rausspringt? …. Ach,… meine Freunde waren dagegen… und sie hatten Recht, unschuldiges Blutvergießen zum Wohle einer Stadt ist charakterlos.

Wir berieten uns mit einem vertrauten Freund, Albrin Sirensen, dem Besitzer des Goldrauschs. Ein Mann Paavis, der das letzte Hemd zum Wohle seiner Stadt geben würde. Auch er wollte eine blutige Auseinandersetzung vermeiden.
Mad hatte da einen spontanen wie schrulligen Einfall: Er wollte sich als Vito Granzke ausgeben. So eine Art Drachenwerk Illusion. Brrr… ich werd da gar nicht drüber nachgrübeln, da wird ja die Axt im Kriege stumpf!

Wir luden Granzke in unser Haus ein. Eichbart tat, was er am besten konnte – Schwafeln. Ich blieb an seiner Seite. Heimlich begleiteten Wulfen, Isleif und Vito inzwischen den in Granzke verwandelten Mad zu jenem Kontor. Sie wollten feststellen, ob der echte Granzke irgendetwas mit den Überfällen selbst zu hatte, oder nicht.
Eichbart überzeugte den Handelsmann letzten Endes lediglich „Wind vor die Hoftür“ zu verbreiten, um so die vier Handelshäuser an einem gemeinsamen Tisch zu bekommen.

20. Hitzemond des zweiten Jahres

Die Vertreter der Stoerrebrand, Kolenbrander, Weyringer und des Handelsbundes besiegelten ein Abkommen über die Rechte ihrer Handlesgüter. Es wurde kein weiteres Blut vergossen.



25. Hitzemond des zweiten Jahres; FUCHS, DU HAST DIE GANS GESTOHLEN

In Paavi hat sich die Stimmung beruhigt. Die Warenpreise wurden auffallend stabiler. Es klopfte an der Türe.
Ein junges Weib stand da, ihr Gesicht eingehüllt unter einer dunklen Kapuze. Sie war höchstens 14 menschliche Götterläufe alt. Ein Kind. Jirene war ihr Name, und über beide Ohren in dem Halbelfen Mikelstedt von den Schneefüchsen verliebt. Doch Jirene kam nicht allein. An ihrer Seite wurde sie von einer Frau namens Slaavka begleitet. Diese wirkte misstrauisch uns gegenüber und drängte das Kind, sie müsse los, den Heimweg antreten.
Frau Slaavka erzählte uns von einer wichtigen Holzlieferung, die laut Gerüchten „abhanden“ kommen soll. Sie erwähnte außerdem das Dämonenmoor jenseits der Stadt; und dass die Schneefüchse bereits in Aufbruchstimmung seien.

27. Hitzemond des zweiten Jahres

Der Aufbruch der ach so glorreichen Schneefüchse glich einem Volksfest. Was für eine Übertreibung – WIR hatten den Schlitzer gefasst, WIR waren es, die die Hehlerbande um den Grünnektar aufspürten, und WIR haben sowieso alles in der jüngsten Geschichte Paavis an Heldentaten vollzogen, Pah! Diese Heuchler…
Angrosch sei’s gedankt, hörten wir in der Menschenmenge daneben Zustimmung unserer Großtaten sowie Ablehnung der Schneefüchse. Deren Zeit war abgelaufen!

Wir bereiteten uns auf eine mehrtägige Reise vor. Fackeln, Feuerstein, Proviant für 5 Tage, Decken, Seil, feste Kleidung und natürlich Schild und Schläger! Unser Ruhm soll dem der Schneefüchse nichts anhaben!




DSA-ENSE 2015