Granzke reagierte mürrisch und war empört,
als er erfuhr, dass wir Kolenbranders Karawane
geholfen hatten. Nun will der verrückte Kerl
dazu einen Krieg anzetteln. Wir sollten
das Schiff der Weyringer angreifen! So sollte
ein Zeichen gesetzt werden, dass nicht einzig
der Landweg eine Gefahr für die Handelshäuser
darstelle. Was bei einem solchen Auftrag für
mich an Dukaten rausspringt?
. Ach,
meine Freunde waren dagegen
und sie hatten
Recht, unschuldiges Blutvergießen zum Wohle
einer Stadt ist charakterlos.
Wir berieten uns mit einem vertrauten Freund,
Albrin Sirensen, dem Besitzer des Goldrauschs.
Ein Mann Paavis, der das letzte Hemd zum Wohle
seiner Stadt geben würde. Auch er wollte
eine blutige Auseinandersetzung vermeiden.
Mad hatte da einen spontanen wie schrulligen Einfall:
Er wollte sich als Vito Granzke ausgeben. So eine
Art Drachenwerk Illusion. Brrr
ich werd
da gar nicht drüber nachgrübeln, da
wird ja die Axt im Kriege stumpf!
Wir luden Granzke in unser Haus ein. Eichbart
tat, was er am besten konnte Schwafeln.
Ich blieb an seiner Seite. Heimlich begleiteten
Wulfen, Isleif und Vito inzwischen den in Granzke
verwandelten Mad zu jenem Kontor. Sie wollten
feststellen, ob der echte Granzke irgendetwas
mit den Überfällen selbst zu hatte,
oder nicht.
Eichbart überzeugte den Handelsmann letzten
Endes lediglich Wind vor die Hoftür
zu verbreiten, um so die vier Handelshäuser
an einem gemeinsamen Tisch zu bekommen.
20. Hitzemond des zweiten Jahres
Die Vertreter der Stoerrebrand, Kolenbrander,
Weyringer und des Handelsbundes besiegelten ein
Abkommen über die Rechte ihrer Handlesgüter.
Es wurde kein weiteres Blut vergossen.
25. Hitzemond des zweiten Jahres; FUCHS, DU
HAST DIE GANS GESTOHLEN
In Paavi hat sich die Stimmung beruhigt. Die
Warenpreise wurden auffallend stabiler. Es klopfte
an der Türe.
Ein junges Weib stand da, ihr Gesicht eingehüllt
unter einer dunklen Kapuze. Sie war höchstens
14 menschliche Götterläufe alt. Ein
Kind. Jirene war ihr Name, und über beide
Ohren in dem Halbelfen Mikelstedt von den Schneefüchsen
verliebt. Doch Jirene kam nicht allein. An ihrer
Seite wurde sie von einer Frau namens Slaavka
begleitet. Diese wirkte misstrauisch uns gegenüber
und drängte das Kind, sie müsse los,
den Heimweg antreten.
Frau Slaavka erzählte uns von einer wichtigen
Holzlieferung, die laut Gerüchten abhanden
kommen soll. Sie erwähnte außerdem
das Dämonenmoor jenseits der Stadt; und dass
die Schneefüchse bereits in Aufbruchstimmung
seien.
27. Hitzemond des zweiten Jahres
Der Aufbruch der ach so glorreichen Schneefüchse
glich einem Volksfest. Was für eine Übertreibung
WIR hatten den Schlitzer gefasst, WIR waren
es, die die Hehlerbande um den Grünnektar
aufspürten, und WIR haben sowieso alles in
der jüngsten Geschichte Paavis an Heldentaten
vollzogen, Pah! Diese Heuchler
Angrosch seis gedankt, hörten wir in
der Menschenmenge daneben Zustimmung unserer Großtaten
sowie Ablehnung der Schneefüchse. Deren Zeit
war abgelaufen!
Wir bereiteten uns auf eine mehrtägige Reise
vor. Fackeln, Feuerstein, Proviant für 5
Tage, Decken, Seil, feste Kleidung und natürlich
Schild und Schläger! Unser Ruhm soll dem
der Schneefüchse nichts anhaben!