15. Hitzemond des zweiten Jahres



Der Karawanenführer bedankte sich gütig für unser Tun. Eine für die verhältnismäßig hochgewachsenen und dürren Menschen recht unüblich fette Frau behandelte Isleifs und Eichbarts Wunden. Wir entschieden uns, eine Rast einzulegen und stärkten uns mit Eintopf und kurierendem Schlaf. Ich übernahm die erste Nachtwache.

Es vergingen ein paar Stunden, da nahm ich ein Rascheln in der Nähe wahr. Sollten die Banditen dahinter stecken? Oder war es wieder eine dieser tückischen Illusionen, die mich einst beinahe das Leben kosteten? Ich weckte Wulfen und auch Vito. Gemeinsam gingen wir der Sache auf den Grund.

Es stellte sich heraus, dass uns in der schwarzen Nacht ein Freund aufgesucht hatte – der phexische Kippl. Phex hin oder her, beinahe hätte ich ihn für sein Versteckspiel meine Axt in den Schädel gerammt, hrrmmm.

Der Junge berichtete uns von einem weiteren Überfall, welcher stattfinden sollte. Diesmal sollte das Opfer die Karawane der Kolenbrander sein. Wir weckten unseren Karawanenführer, beschlossen los zu reisen und ließen Kippl als Geleitschutz bei der Karawane des Freibundes.

16. Hitzemond des zweiten Jahres

Es war eine holprige Fahrt. Die Straße führte Richtung Eestiva. Wir erreichten eine Stelle, an denen einige Birken ein kleines Gehölz bildeten. Dort vermuteten Eichbart und Vito eine mögliche Falle der Banditen. Eichbart ritt durch dieses, na, nennen wir es mal „Wäldchen“. Vito entdeckte währenddessen, dass einige Bäume angesägt waren. Eine Falle! Oder war es ein Ablenkungsmanöver? Wir sollten auf alles gefasst sein! Sollen sie nur kommen, diese Halunken!

Letztendlich fanden wir niemanden vor und begaben uns weiter. Nach einiger Zeit erreichten wir die Karawane der Kolenbrander. Eichbart nahm Kontakt auf. Der Karawanenführer stellte sich uns als Wulfrik vor. Für ihn waren wir durch unsere ruhmreichen Taten wohl bekannt! Wir halfen den Handelszug sicher nach Paavi zu geleiten.

17. Hitzemond des zweiten Jahres

In unserer Abwesenheit geschah etwas… ein Mord! Dies berichtete uns Alrik, als er uns in den Morgenstunden einen Besuch abstattete. Colin Tolinov, der bestechliche Wirt des Würfelpechs, ist tot und seine verruchte Schänke ist geplündert worden. Doch das war nicht der eigentliche Grund von Alriks Erscheinen. Er hatte ein Bedürfnis. Ein Halbnivese namens Naji, Freund vom Alrik, welcher im Würfelpech hauste, besaß ein wertvolles Kästchen. Wir sollten es finden!

Nachmittags gingen wir zu der charakterlosen Menschenspelunke. Es sah aus, als wenn eine Gruppe Trolle das Gebäude angegriffen und verwüstet habe. Hier brannte vor einigen Stunden noch ein Feuer. Selbst den Pferdetrog haben sie gestohlen. Drinnen war es noch schlimmer: Die Einrichtung zerschlagen, Scherben, getrocknetes Blut auf dem Boden… Vor Ort befanden sich auch drei Leute der Stadtwache sowie Gerichtsdiener Brenno Lispel. Vito fragte nach weiteren Leichen. Zögerlich antwortete Lispel, dass man hinter dem Hause im Graben einen weiteren Toten gefunden hatte. Es handelte sich um Alriks Kumpel Naji.

Wir durften uns umschauen. Isleif und ich begaben uns in die Privatgemächer Tolinovs. Unterdessen fand Vito die Spürnase unter einem losen Brett im Zimmer des Halbnivesen ein kleines Kästchen.

Wieder daheim ging diese unvergängliche Debatte wieder los. Unser schwafelnder Ritter Eichbart wollte das Kästchen nicht einfach so aus der Hand geben, hmmmm … Ich ging fort, musste was erledigen. Da pfeifen ja einem die Ohren… Der Auftrag war abgeschlossen! Ich hole mir die versprochenen 4 Dukaten von Granzke ab!

Es stellte sich heraus, dass meine Begleiter in meiner Abwesenheit satte 20 Dukaten und einen Rapier von Alrik erhielten, als sie das wertvolle Kästchen aushändigten. Grrr, Angrosch hatte mich wohl aus falschem Anlass aus dem Hause geführt!



DSA-ENSE 2015