14. Hitzemond des zweiten Jahres



Die Anderen berichteten bei der morgendlichen Kost, dass in Paavi die Bevölkerung einen Untergang der Handelshäuser erahnten; bestimmte Waren soll es gegenwärtig nicht mehr geben. Da pochte es an der Tür. Es war der junge Kippel. Seine Nachricht war nicht wirklich überraschend: Alessio, der Vertreter des Hauses Weyringer, war wutentbrannt plante einen Racheakt. Der Freibund könnte überfallen werden. Wir mussten Vito Granzke davon berichten! Zuvor wollte Isleif Herrn Sirensen vom Goldrausch seinen Dank verkünden, hatte er diesen Horasier ja gehörig einen Denkzettel verpasst.

Wir berichteten Herrn Granzke von diesem Überfall auf die Karawane und überzeugten den sturen Handelsmann, uns als Geleitschutz zu verpflichten. Schließlich sprangen 4 Dukaten für mich und Isleif dabei heraus! Während der Thorwaler und ich einen von mir verstärkten Pferdewagen bevorzugten, galoppierten Vito und Eichbart zu Ross. Isleif lenkte wohl zum ersten Mal eine Kutsche, und so peitschte er das Pferd hartherzig mit den Zügeln, als wir ähnlich einer Pfeilsalve brillantzwergischen Artilleriebeschusses vorwärts brannten….

15. Hitzemond des zweiten Jahres

Vito und Eichbart erreichten zuerst die Karawane und berichteten unser dringliches Anliegen. Isleif und ich stießen kurze Zeit später dazu. Der Wagen hatte unsere holprige Fahrt Dank meiner gekonnten Instandsetzungen unbeschadet überstanden.

Nachts war es anfangs friedlich. Doch als meine Nachtwache vorüber war, und ich meinen gebührenden Schlaf vollzog, wurde ich von Isleif geweckt! Wir wurden angegriffen – ein Überfall! Ganz genauso, wie Kippel es voraus gesagt hatte!

Die Räuber, angeführt von einem kräftigen Menschen namens Ergen Erzhand, wie wir später herausfanden, waren in ihrem Tun sehr flink. Isleif war noch nicht ganz wach, wie mir scheint, und schlug mit seiner Hellebarde ins Leere. Meine ersten Attacken wurden anfänglich gut pariert – hmm, die Banditen verstanden es, zu kämpfen! Schon nach kurzer Zeit hatte unser Herr vom Heidegrund die ersten Treffer einstecken müssen. Er selbst stolperte bei seinem nächsten Schwertschlag. Isleif landete einen Treffer gegen einen Gegner; ich konnte keinen erzielen.

Der Kampf entbrannte. Ergen Erzhand knöpfte sich Eichbart vor, dieser erlitt erste Verletzungen. Ich sah die Gefahr, parierte einen Gegner und drängelte mich zu Eichbart. Isleif unterdessen hielt seine Angreifer mit distanzierenden Schritten vom Leib, denn auch er hatte bereits Blut verloren!

Vito schaffte es mit seiner Armbrust, Erzhand am Bein zu verletzen. Mit einem starken Hieb trennte Eichbart einen seiner Angreifer den Unterarm ab, welcher jammernd das Weite suchte. Angrosch hatte wohl kurzerhand seinen Blick von mir abgewendet, so dass ich mit einem übermäßigen Schwinger mich auch noch selbst verwundet hatte – eine Tragödie!

Nach und nach konnte Eichbart mehrere Banditen – ganze 3 an der Zahl – beseitigen! Zu unserem Bedauern sah ich hinter mir Isleif zu Boden gehen! Ich hatte gerade meinen Gegenüber getötet, da rief jemand: „…Dwalik, halte ihn auf…!“ Ich sah noch, wie Eichbart ihn verfehlte und dann rannte Ergen Erzhand davon. Ich reagierte schnell und nahm meinen Lindwurmschläger… Der Erzhand war tot!

Von der Strapaze ermüdet, konnten wir lediglich ein paar wertvolle Eisenhandschuhe, die so genannten „Erzhände“ vom Leichnam des Anführers sowie ein paar Dukaten erbeuten. Nun standen wir wieder am Anfang. Wir hatten keine Aufklärung bezüglich der Drahtzieher erlangen können!



DSA-ENSE 2015