28. Tag des Saatmond des zweiten Jahres



Ausgeruht und von Maats Erkundung informiert, sollte dieser Tag unseren Erfolg sichern. Neben typisch menschlichen Hirngespinsten, mich - einem Zwerg - aufgrund meiner Körperbeschaffenheit in den Kadaver einer Riesenspinne als Lockvogel zu stecken, erkor ich den alternativen Plan Firnskes: Der Nivese bastelte aus drei Speeren eine Art Fächer, den wir zum Stoßen gegen die Golems einsetzen wollten. Der Plan glückte, und so fiel endlich der zweite Golem in die blubbernde Lava! Doch die urzuständliche Waffe wurde dabei ebenfalls vernichtet.

Weitere verträumte Ideen der Menschen scheiterten. Vito wollte sich als Ork übermalt an den Geschöpfen vorbei stehlen und Eichbart klammerte sich erneut an seiner lächerlichen Spinnenkadaver Idee...

Vito fertigte eine neue, kleinere Lanzette. Wir lockten einen der übrigen Golems vom anderen Ufer auf die Brücke und stießen auch ihn in die Feuersbrunst. Beim letzten Golem zog Vito so hastig an der Lanzette, so dass ich das Gleichgewicht verlor und beinahe in den Lavasee stürzte.

Taktischer Rückzug. Wir brauchten eine neue Ramme. Im Eingangsbereich fanden wir einige brauchbare Möbel der Orks und ich demonstrierte den Anderen, was Zwergisches Handwerk zu bieten hatte. Mit diesem von mir erschaffenen Speer war es ein Leichtes, den letzten Golem von der Brücke zu stürzen.

Durch einen der Ausgänge erreichten wir das Tageslicht und legten eine kleine Rast zur Stärkung ein. Vito erjagte uns frisches Fleisch aus der umliegenden Wildnis. Das tat unseren müden Knochen wohlwollend gut.

Das innere des Lavatempels war entsetzlich heiß. Doch meine Selbstbeherrschung war die eines Angroschos würdig, und so behielt ich meine Rüstung am Leibe, man weiß ja nie welch neue Gefahr einen erwartet!

Da war er, der schmiedende Ork von dem Maat bereits berichtete. Er schmiedete auf einem gewöhnlichen Amboss, inmitten der sengenden Lavahitze. Er bemerkte uns nicht. Ohrenbetäubender Lärm vom laienhaften Schmiederhythmus umgab uns. Plötzlich tauchten aus dem Feuer faustgroße, brennende Wesen auf. Sie waren sehr schnell und ein Kampf war ausgeschlossen! Wieder traf es Eichbart, doch er konnte den ersten Elementar mit seinem Schild außer Gefecht setzen. Dem tat ich gleich - tötete eine weitere Kreatur mit meinem Schild. Dann wurde Eichbart schwer getroffen. Er zog sich zurück. Ich wich einigen Elementaren aus, konnte letztendlich den Rest besiegen, wurde aber ebenfalls verwundet. Doch nun war es still; der Schmied war verschwunden.

Ich inspizierte den Amboss und fand einen Hammer sowie das verunstaltete Werkstück. War es ein Schmuckstück? Nein, zu groß geschweige denn zu klobig. Es deutete die unfertige Form einer Flamme, darin erkannte ich das Zeichen einer Vogelkralle.

In einer weiteren Kaverne fanden wir die Wurzel allen Übels: Ein fetter, hässlicher Ork umgeben von 4 seiner Untertanen. In der Ecke kauerten ängstlich drein blickende Orkweiber und unser Möchtegern-Schmied war ebenfalls dort. Es kam zum Kampf! Wulfen murmelte... er hatte was vor! Eichbart und ich verstanden, und drängten die Orkbrut mit unseren Schilden in die Enge. Die Anderen blieben im Hintergrund. Verdammt, warum ist Isleif in der letzten Zeit so müde?! Vito versuchte, den Boss mit seinen Pfeilen zu erwischen. Wir erledigten einen nach dem Anderen, mussten einige Treffer einstecken. Zwei der Orks waren tapfer genug um mich zu verletzen, jetzt hatte ihr letztes Stündlein geschlagen!

Dann... Wulfen erhob seine Arme und eine tosende Feuersbrunst explodierte in dieser Höhle. Ich sprang zurück. Das wars - Orkfrauen und Krieger verbrannten im Feuer des Zauberers! Euer alter Feuergott konnte euch wohl nicht vor diesen Flammen beschützen!

Wir fanden ein Amulett am verkohlten Körper des Anführers sowie einen schwarzen Säbel. Das Artefakt war ein Feueropal, tropfenförmig geschliffen, nicht in seiner ursprünglichen Fassung gesetzt. Eichbart steckte sich diesen schwarzen "Arbach" ein und wir verschwanden.

DSA-ENSE 2015