25. Tag des Saatmond des zweiten Jahres



Die Feierlichkeiten des Fischerfestes haben begonnen. Zur früher Stund packten wir unser Reisegepäck und zogen los.
Doch bevor wir wirklich los reisten, meldeten sich Vito, Isleif und Eichbart zum sogenannten "Stammlauf" an. Dort musste man über im Fluss befindlichen Baumstämmen springen und dabei die Balance halten. Schwachsinn - eine Erfindung der Menschen. Kräftemessen sollte man mit Waffen, Taktik und Muskelkraft. Aber meine Freunde waren stur und gingen auf das Debakel ein. Hmmm.

Sah sehr wackelig aus, als die Herren auf die Stämme sprangen. Eichbart vom Heidegrund versuchte auf den zweiten Stamm zu springen, rutsche ab und fiel ins eisige Nass. Isleif und Vito schafften es weiter. Dann… beim dritten Sprung… der Nivese verfehlte den nächsten Stamm und stürzte in die Letta. Isleif schaffte es dagegen erneut. Und wieder! Zu guter Letzt konnte unser Thorwaler den 4. platz erreichen. Nicht schlecht für dieses sinnlose menschliche Kräftemessen!

Nun aber weiter. Frau Sulja wirkte entschlossen, ja geradezu entflammt. Wir folgten ihr. In der Menschenmenge ertappte sie einen jungen Taschendieb und zerrte ihn zu einer Kochstelle. Ihr heiliges Schwert, einen Rhondrakamm, legte sie ins Feuer. Warum tat sie dies? Jeder vernünftig denkende Zwerg weiß doch, dass die Klinge so an Härte und Belastbarkeit verliert. Hmmm?! Nach endlosen geschwafel über Rechtschaffenheit, drückte sie den Bengel auf die Knie, streichelte sein Haar und hackte im mit der glühenden Klinge seine rechte Hand ab!!!
Diesen Brauch konnte Vito Firnske nicht gut heißen und stellte Frau Sulja zur Rede…

Ich habe es satt - können wir jetzt endlich los ziehen?!

Ab Mittag verlief es wieder ruhig. Die verfluchten Schneedecken wurden dünner. Plötzlich stoppte Frau Sulja und wirkte in sich gekehrt, apathisch, verwirrt…? Sie sprach von einer Vision, wollte "SIE" aufhalten, wir sollten den Stein alleine bergen. Im Namen des Sturmherren.

Hmmm, in Ordnung. Ziehen wir weiter. Meine Axt setzt langsam Flugrost an!

Etwas später erreichten wir ein Nivesenlager. Dort sahen wir uns um. Die Bewohner waren gastfreundlich… naja, man servierte uns eine seltsame Suppe aus Hirse und Kareenfleisch sowie einen merkwürdigen "Beerentee". Mhhhh.

"Schön dünn euer Gulasch" lachte Isleif, als er die Schüssel leerte!
Wir sprachen den Dorfältesten. Er hieß Jaasjuk und wir fragten ihn nach unserem Reiseziel - einen Ingratempel in den Ausläufen des Ehernen Schwerts. Tatsächlich, so stand es in den Überlieferungen, sollte dort mal ein Tempel des alten Gottes INGRA existiert haben, welcher seine Feuerwut in den Himmel gespuckt hatte.
Jaasjuk sagte auch, dass einer seiner Jäger vor 3 Tagen im Osten eine Kreatur gesehen hatte, die wir besser meiden sollten. Es handele sich um ein "Myrkkyaa-Kaika", einem Belshirash-Dämonoid, einer Chimäre aus Firnluchs und Usuzoreel. Mir gleichgültig was das war, wir werden es schon bezwingen!

Eichbart hatte so seine Bedenken, war er doch ein tapferer Ritter - zugleich aber nur menschlichen Mutes…
Wir nahmen Proviant mit und zogen weiter Richtung Osten. Vito sollte uns durch die Einöde führen. Da entdeckten wir ein totes Mammut. Der Kadaver lag dort wohl schon eine Weile, daher trauten sich nur Isleif und ich natürlich heran. Wir schlugen uns jeweils ein gutes Stück von den Stoßzähnen ab, das Material war ziemlich widerstands-fähig aber auch wertvoll.
In der Dämmerung hielten wir Rast und teilten Nachtwachen ein.
Die Nacht verlief sehr ruhig, lediglich ein paar Wölfe wurden von unserem Feuer angelockt - taten aber nichts.

DSA-ENSE 2015