6. Tag des Regenmondes des ersten Jahres



Der nächste Morgen. Mir ging es besser, der Hunger trieb mich aus dem Schlaf. Ich weckte Isleif, er holte meine Kleidung. Zusammen mit dem Pelz war es schon angenehmer.
Wir zogen weiter. Die Nivesen gingen allein auf ihre Suche. Doch der Schneefall setzte plötzlich ein und das Laufen wurde zur Qual. Irgendwann, so gegen Mittagsstund, wollte Wulfen lieber an Ort und Stelle verweilen. Er sah keinen Ausweg mehr. Eddard konnte ihn überzeugen weiter zu marschieren. Es war fürchterlich kalt und hoffnungslos. Oh, ehrenwerter Angroschvater, hilf uns, diese eisige Probe zu überstehen. Sende uns einen Hinweis.
Ein paar Stunden später konnte Eddard etwas erkennen. Ein Licht, war es wieder diese Pfützenfalle? Der Schwertbengel und Wulfen gingen zügig zu dem Leuchten, Isleif und ich zögerten, gingen aber hinterher. Wir trafen den Silberwolf von Kalkuk. Er führte uns zu dem freundlichen Nivesenspäher. Nun hatten wir einen Führer in dieser unwirtlichen Einöde Aventuriens!
Den ganzen Tag über, an dem wir die Gruppe der Entführeten und der Entführer verfolgten, zeigte sich Praios' Anlitz nur sehr vage. Leichter Nebel hüllte die gesamte Szenerie in einen Schleier.
Einer der Entführer hielt sich stets zwischen der restlichen Gruppe und uns. Immer in Rufweite der Gruppe, uns nich aus den Augen lassend. Wir änderten die Richtung unseres Weges und die Entführer reagierten entsprechend. Eichbart grüßte freundlich, die Verfolgten lehnten ein gemeinsames Lager allerdings ab. Wortgewand hatte Herr vom Heidegrund alles versucht, in die Nähe der Entführten zu kommen. Er gab uns als eine Gruppe von Reisenden aus, die einen Ort zur Gründung eines Ortes am Fusse des Ehernen Schwertes suchen.
Die Entführer bestand aus 5 Leuten und 3 Hunden, die zusammen 5 weitere Personen in gebückter Haltung vor sich hertrieben. Das mussten die Entführten aus Paavi sein.
Kalkuk erkannte unter den Entführten einen entfernten Freund, mit dem er schon gemeinsam auf der Jagd gewesen war.
Wir diskutierten viele Optionen, wie wir die Entführer ausser Gefecht setzen konnten, erinnerte Wulfen doch an das Versprechen, keinen der Entführer zu töten, um keine Schuld auf die Sippe der Lieska-Lapaai zu laden.
Kalkuk bot sogar an, seinen Wolf als Begleiter zur Ablenkung der Hunde zu benutzen. Wir entschlossen uns, davon keinen Gebrauch zu machen und während der Hundswache (so nannte Eichbart die Zeit, in der die Wache am Schresten sein soll) anzugreifen.
Der Pfeil von Eichbart vom Heidegrund verfehlte zwar sein Ziel, war für uns allerdings das Zeichen für den Angriff.
Wulfen griff die Hunde und die Hundeführerin mit einem Feuerzauber an und blendete diese im weiteren Kampfgeschehen.
Ich selbst hatte mir auf dem Marsch am Tag den Knöchel so stark verknaxt, dass es mir nich einmal mehr möglich war zu stehen, geschweige denn zu kämpfen.
Isleif und Eichbart stellten sich im Zweikampf den Entführern. Nach den ersten Attacken kroch einer von Isleif's Gegner schwer verletzt davon und auch Wulfen's Gegner entfernten sich vom Kampfegeschehen.
Kalkuk hatte in der Zwischenzeit angefangen, die Gefangenen zu befreien und so gesellte scih auch ein nivesischer Jäger namens Vito Firnske zu uns in den Kampf, der Eichbart's Gegner innerhalb weniger Sekunden so mit Pfeilen eindeckte, dass acuh dieser das Weite suchte.
Einzig Mersjo stellte sich weiterhin dem Kampf, während alle seine Freunde Ihr Heil in der Flucht gesucht hatten, als mit dem Wolf der Begleiter von Kalkuk aus der Dunkelheit auftauchte und Mersjo ansprang.
Vom Wolf so überrascht lies er er sich von Eichbart widerstandslos entwaffnen.
Wir hatten die Entführer überwältigt und dabei noch unser Versprechen eingehalten, niemanden zu töten.
Wulfen sah danach sehr erschöpft aus, während Isleif an mehreren Stellen blutete und deutlich angeschlagen war. Wenn ich doch nur mein Schild hätte den Angriffen entgegenstecken können...
Nun wollten wir Mercjo verhören - Eichbart packte ihn am Kragen seiner Lumpen und beutelte ihn. Die einzige brauchbare Aussage war, dass es einen Unterschlupf gab, an dem die Entführten gebracht wurden. Das wars!
Dann beschlossen sie, gegen meinen Plan los zu ziehen und die Entführer zu stellen, die Befreiten zu einem Götterschrein zu bringen. Angrosch sei dank, übernahm Kalkuk diese Aufgabe. So konnten wir losziehen.
2 Gruppen: Der Magier und ich; der Herr vom Weidefeld und der Nivese. Ist auch besser so, denn diese zwei Menschen reden mir zu viel dummes Zeug! Isleif kurierte währenddessen seine schweren Wunden am Lager.
Auf unserer Fährte fanden wir den toten Arun, erfroren im Schnee. Mehrere Schritt voraus entdeckte ich einen anderen der Entführer - Lanton. Ich überwältigte ihn, er beleidigte ununterbrochen meine Person - arhg, eine Last, mehr kann man aus ihm nicht rausprügeln, also zog ich ihm eins über den Schädel und er sackte leblos zu Boden.
Kein Gegner für mich, und Wulfen musste diese Entscheidung hinnehmen.
Zurück am Lager.
Die anderen fanden diesen Neppo - Vito tötete ihn, dieser Nivese war voller Zorn!


DSA-ENSE 2015